Trotz technischer Revolution und digitaler Transformation findet man weiterhin wenige Personen mit CIO/CTO-Hintergrund als Mitglied der obersten Führungsetagen (Geschäftsführung, Vorstand, Aufsichtsrat). Das muss sich ändern, denn es gilt, neue und andere Fragen zu stellen, wie man bei der an Unbeholfenheit kaum zu überbietenden US-Senatsanhörung von Marc Zuckerberg mit Amüsement beobachten konnte.

CIOs oder CTOs wieder in Vorstände und Aufsichtsratspositionen zu bekommen soll Bewegung in eine Boardroom Culture bringen, die von Finance und General Management dominiert wird. Denn mit der digitalen Transformation ändert sich alles: Geschäftsmodelle, Betrieb, Wertversprechen, Märkte, Fertigung, Strukturen, Risikomodelle und vieles mehr. Daher müssen auch neue Themen angesprochen und andere Fragen gestellt werden.

Laut Gartner sollten vor allem folgende fünf Fragen von CIOs in Vorständen und Aufsichtsräten auf den Tisch gebracht werden: Wie wird unsere Vision für die digitale Zukunft unserer Branche die Visionen unserer zukünftigen Mitbewerber schlagen? Welche digitale Umsatz- und Profitziele werden von unserm Management vorgegeben? Welcher Prozentsatz unserer Kunden nutzt unsere digitalen Produkte und Dienstleistungen? Wie beschleunigen wir die Entwicklung unserer digitalen Technologieressourcen? Passen unsere Technologiepartner und -lieferanten strategisch optimal zu uns? Eine Gartner-Initiative im Vereinigten Königreich hat zur Ernennung der ersten neun britischen CIOs zu Non-Executive Directors (NEDs) geführt.

Mehr: https://www.forbes.com/sites/adamgordon/2019/09/27/gartner-cio/#6b9651b72120, https://www.forbes.com/sites/adamgordon/2018/04/15/cio-cto-board-ready-gartner/#33a7bc182d27

Dr. Tobias Höllwarth (Sourcing International, Vienna)